verrueckt nach mehr by Eileen Janket

verrueckt nach mehr by Eileen Janket

Autor:Eileen Janket [Janket, Eileen]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-03-04T23:00:00+00:00


War das der Tod?

Würde dieser Zustand ewig so bleiben?

Er war friedvoll ... aber auch so einsam.

Ich spürte Traurigkeit.

Angst.

Irgendwann.

»Lexi? ... Lexi?«

Das war nicht meine Stimme. Ich musste sie mir einbilden. In Träumen bildete man sich vieles ein.

»Lexi?«

Etwas berührte meine Wange. Ganz zärtlich und sachte. Das Gefühl war so schön, dass ich mir wünschte, es möge nie aufhören.

Ich nahm den Geruch von beißendem Qualm und Benzin wahr. Das Nichts bot mir immer mehr Sinneseindrücke, obwohl dies eigentlich seiner Natur widersprach.

»Lexi, bitte! Lexi, hörst du mich? Oh Gott ...«

Die Stimme war mir vertraut. Ich war mir sicher, dass ich diese Stimme liebte.

Seine Stimme.

Bitte sprich weiter zu mir.

Nein, ich wollte meine Augen nicht öffnen. Und dennoch hoben sich meine Lider.

Ich sah auf ein weißes, zerknautschtes Ding vor meinem Gesicht.

Wieder seine Stimme.

Sie klang panisch. »Lexi? Kannst du dich bewegen?«

Ich drehte langsam den Kopf zur Seite und sah in Sergios angsterfülltes Gesicht. Erschrocken schüttelte ich den Kopf und konnte damit nicht aufhören. Ich würde mich garantiert nicht vom Fleck rühren.

»Du musst raus ... raus aus dem Wagen!«, schrie er mich an. «Schnell! Wir hatten einen Unfall!«

Diese Information sackte so plötzlich in meinen Verstand, als wäre sie zusätzlich mit Blei beschwert worden. Der Knoten in meinem Kopf platzte und alle Puzzleteile fügten sich zu einem Ganzen zusammen. Oh Gott, ein Unfall!

Erleichtert stellte ich fest: Ich lebe noch!

Sergio lebte noch! Gott sei Dank! Aber wo waren Yvo und Bojan?

Über die Schulter wagte ich einen Blick auf die Rückbank, doch sie war leer. War das gut oder schlecht? Ich wusste es nicht.

Sergio rüttelte mit aller Macht an meiner Tür, aber sie schien zu klemmen. Er stieß Flüche aus, und ab und zu schrie er verzweifelt.

»Bitte, Lexi, raus hier!«, rief er jetzt so bestimmend, dass ich ihn ungläubig anstarrte. Ich wollte ihn nach Yvo und Bojan fragen, aber ich bekam keinen Ton heraus.

Sergio presste die Lippen aufeinander und packte zu: Sein linker Arm schob sich zwischen meinen Rücken und den Sitz, sein rechter unter mein rechtes Bein. Mit einem Ruck hob er mich aus dem Wagen heraus.

Dann erst sah ich, dass Bojan hinter ihm stand. Seine Augen waren weit aufgerissen und stark gerötet. Wir haben alle unsere Wollmützen verloren, dachte ich in diesem Moment völlig irrsinnigerweise.

»Nimm sie«, schrie Sergio seinen Cousin an. Doch als Bojan nicht reagierte, brüllte er so laut er konnte »Bo, verdammt! Nimm sie mir ab!«

Einen Moment später - ohne dass ich wusste, weshalb - landete ich in Bojans Armen.

»Ich ... ich hab sie! ... Sergio, bitte geh nicht!«, schrie Bojan außer sich. Er hielt mich mit aller Kraft an sich gedrückt. Nur mit dem Blick konnte er Sergio verfolgen. Als wäre er mit einem Mal zur Einsicht gekommen, drehte er sich um und lief mit mir von der Fahrbahn runter und auf die Wiese. Wir hörten einen ohrenbetäubenden Krach hinter uns, sodass wir gleichzeitig erschrocken zusammenzuckten. Es hatte geklungen, als wäre noch ein weiterer Wagen in den Unfall hineingedonnert. Bojan blieb abrupt stehen, zögerte einen Moment und drehte sich schließlich um.

Mein Herz trommelte gegen meinen Brustkorb.

Wir sahen, dass ein kleiner Golf auf das Cabrio aufgefahren war.



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